Strategie ist kein Buzzword. Sondern die halbe Miete.

Gestaltung ohne Richtung bleibt Zufall. Warum Strategie nicht der kreative Gegenspieler, sondern das Fundament für alles ist, was Marken wirksam macht.

Datum

11.09.2024

Autor

Johannes Reichl, MSc

Bereich

Brand Design

Strategie klingt oft nach PowerPoint, nach Buzzword-Bingo und nach Sitzungen mit zu vielen Post-its. Kein Wunder, dass viele lieber gleich ins Tun gehen. Einfach mal loslegen, irgendwas gestalten, Content produzieren, Kanäle bespielen. Hauptsache, es bewegt sich was. Aber ohne Richtung bewegt sich nichts nach vorn. Denn: Ohne Strategie fehlt der Kontext. Die Verbindung. Der Plan.

Gute Gestaltung entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie braucht ein Fundament. Eine Idee davon, was erreicht werden soll. Wen man erreichen will. Und wie man das glaubwürdig tut. Das gilt für Marken genauso wie für Kampagnen, Websites oder Designsysteme. Strategie heißt nicht, alles bis ins letzte Detail zu planen. Sondern zu wissen, worauf man reagiert. Was man priorisiert. Was man bewusst nicht macht.

Eine starke Strategie ist ein Werkzeug, kein Korsett. Sie gibt Richtung, nicht Regeln. Sie schafft Klarheit für das Team, für Dienstleisterinnen, für Entscheiderinnen. Sie hilft, Entscheidungen zu treffen – und zu begründen. Und sie verhindert, dass Projekte sich verlaufen, weil niemand mehr weiß, warum man angefangen hat.

Das gilt besonders für Markenarbeit.

Wer nicht weiß, wofür die eigene Marke steht, wird am Markt nicht wahrgenommen. Oder nur beliebig. Positionierung, Werte, Zielgruppen, Tonalität – all das ist kein "Nice to have", sondern das strategische Fundament für alles Weitere. Erst wenn dieses Profil klar ist, kann Design Wirkung entfalten. Kommunikation gezielt stattfinden. Sichtbarkeit aufgebaut werden.

Gleichzeitig darf Strategie nicht abgehoben sein. Sie muss anwendbar sein. Verstehbar. Verbindbar mit der Realität des Unternehmens. Es bringt nichts, wenn alles schön klingt, aber niemand damit arbeiten kann. Gute Strategie übersetzt Komplexität in Orientierung. Und das auf eine Weise, die nicht lähmt, sondern beflügelt.

Bei identity ist Strategie immer der Anfang. Nicht, weil wir Schubladen-Konzepte lieben, sondern weil wir Wirkung lieben. Wir wollen verstehen, bevor wir gestalten. Gemeinsam mit unseren Kund*innen entwickeln wir strategische Grundlagen, die mitwachsen dürfen. Die denken, statt zu zwingen. Und die Projekte so strukturieren, dass am Ende mehr rauskommt als heiße Luft.

Denn ja: Kreativität braucht Freiraum. Aber auch einen Rahmen. Und genau das ist gute Strategie: die halbe Miete – für alles, was Wirkung erzielen soll.

Conclusion

Strategie heißt nicht, alles zu kontrollieren – sondern zu verstehen, was man tut und warum. Wer klar denkt, kann gezielt handeln. Und das ist oft schon die halbe Miete.

Johannes Reichl, MSc

Brand Design & Digital Solutions